Unser Weg zu 100 % recycelbaren Verpackungen
Wie wir versuchen Plastikverpackungen zu vermeiden
Unseren Kunden sind nachhaltige Verpackungen wichtig – regelmäßig erreichen uns Anrufe, E-Mails und Briefe mit Nachfragen zu diesem Thema. Auch wir wünschen uns umwelt- und ressourcenschonende Lösungen und setzen diese bereits bei vielen Produkten ein. Unser Ziel ist es 100 % recyclingfähig zu werden.
Dort, wo wir derzeit noch Plastikverpackungen nutzen, suchen wir kontinuierlich nach umweltfreundlicheren Alternativen. Aus diesem Grund haben wir eine abteilungsübergreifende Projektgruppe ins Leben gerufen, die die auf dem Markt erhältlichen Lösungen recherchiert, analysiert und bewertet. Wir möchten zeigen woran wir arbeiten und einen Überblick über die derzeitig erhältlichen Verpackungsmaterialien sowie ihre Vor- und Nachteile geben. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, welche Anforderungen unsere Produkte an die Verpackungen stellen.
Was müssen Verpackungen können?
Im Vordergrund steht immer die Lebensmittelsicherheit. Wichtigste Aufgabe der Verpackungsmaterialien ist der Schutz der enthaltenen Lebensmittel. Wir möchten, dass unsere Kunden einwandfreie Produkte ohne Verunreinigungen erhalten. Für uns selbstverständlich: Die Verpackungen müssen schadstoff- und gentechnikfrei sein.
In unseren Rezepturen finden sich oftmals Zutaten, die leicht fetten – beispielsweise Nüsse und Ölsaaten. Um auch hier die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, sind wir auf Verpackungen angewiesen, die ein Durchweichen verhindern. Auch unsere Maschinen stellen bestimmte Anforderungen an die Verpackungen. Nicht jedes Material lässt sich effizient verarbeiten. Darüber hinaus sind einige Verpackungsmaterialien bei Bedarf nicht in ausreichend großen Mengen verfügbar.
Diesen komplexen Anforderungen steht der Anspruch gegenüber, Verpackungsmaterialien nachhaltig und umweltverträglich zu gestalten.
Welche Verpackungen gibt es auf dem Markt und was sind die Herausforderungen?
Bei vielen Produkten verwenden wir für Umverpackungen bereits Papier und Pappe, zum Beispiel bei unseren Faltschachteln und Mehlen. Seit einiger Zeit verpacken wir auch unsere Porridges, glutenfreien Müslis, Brotbackmischungen, glutenfreien Mehle und mehr in Papier-Schlauchbeutel. Damit wird inzwischen die große Mehrheit unserer Produkte in Papier ausgeliefert. Papier scheidet aber immer dort von vornherein aus, wo es den Produktschutz nicht gewährleisten kann. Dies ist besonders bei feuchtigkeitsempfindlichen und fettigen Produkten wie Cornflakes oder Ölsaaten der Fall.
Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen versprechen dem Verbraucher Kompostierbarkeit. Auf dem Komposthaufen im Garten sollten diese Verpackungen allerdings nicht landen. Biologisch abbaubar sind diese Kunststoffe nur, wenn genau definierte Bedingungen erfüllt werden – und das ist in der Regel ausschließlich in industriellen Anlagen der Fall. Eine separate Sammlung und Kompostierung dieser Verpackungen findet in Deutschland in der Regel aber noch nicht statt. Darüber hinaus sind auch biologisch abbaubare Kunststoffe teilweise aus Polyester und somit aus Erdöl. Oft werden auch pflanzliche und erdölbasierte Rohstoffe vermischt. Kompostierung bedeutet auch, dass Recycling und damit eine erneute Nutzung ausgeschlossen sind. Es müssen für jede neue Verpackung auch neue Rohstoffe eingesetzt werden.
Verpackungen aus biobasierten Kunststoffen werden zum Beispiel aus Mais oder Zuckerrohr hergestellt. Die Basis des Bio-Verpackungsmaterials bilden also grundsätzlich nachwachsende Rohstoffe. Allerdings stammen diese in der Regel aus konventionellen Monokulturen, sind somit pestizidbelastet, überdüngt und nicht gentechnikfrei. Auch lange Transportwege und der Verlust von Flächen für die Lebensmittelerzeugung sind bei der Nutzung von Bio-Verpackungen problematisch. Entsorgt werden die Produkte über die Gelbe Tonne oder den Hausmüll. Obwohl Verpackungen aus diesen Rohstoffen Erdöl sparen und eine bessere Klimabilanz haben als herkömmliche Verpackungen, gibt es also auch hier viele Nachteile.
Derzeit haben also auch biologisch abbaubare und biobasierte Kunststoffe Nachteile. Für uns überwiegen diese noch.
Was machen wir schon?
Die große Mehrheit des Bauck-Sortiments ist bereits in Papierverpackungen erhältlich. Die verbliebenen Kunststoffverpackungen werden bis Anfang 2021 auf voll recyclingfähige Kunststoffmaterialien umgestellt.
- Wir haben in zwei neue Abpackmaschinen investiert, um künftig fast alle Produkte in Papierverpackungen abfüllen zu können, denn diese haben eine hohe Recyclingquote. Zuletzt haben wir die Verpackung unserer Demeter-Müslis umgestellt. Der Kunststoff-Innenbeutel wurde durch einen Pergamin-Innenbeutel ersetzt. Dadurch kann die gesamte Verpackung im Altpapier entsorgt werden. Unsere neuesten Abpackmaschinen können die Papierbeutel direkt beim Packen von der Rolle formen kann. Mit dieser Abpacktechnik konnte bisher nur Kunststofffolie verarbeitet werden. Die besondere Papierqualität gewährleistet dieselben Produktschutzeigenschaften wie der bisherige Kunststoffbeutel, wird aber im Altpapier entsorgt und recycelt. Durch die neue Verpackungstechnologie sparen wir in jedem Jahr rund 2.000 Kilometer Plastikfolie.
- Unsere verbleibenden Kunststoffverpackungen stellen wir auf eine Mono-Folie um. Diese ist voll recyclingfähig.
- Weitersuchen – wir prüfen in Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten ständig, ob es am Markt weitere Alternativen zu Kunststoffverpackungen gibt.
- Wenn die Möglichkeit einer Papierverpackung nicht besteht, lässt sich auch die Plastikverpackung noch weiterverwerten. Durch Recycling oder die thermische Verwertung zur Rückgewinnung von Energie.
- Wir verwenden Schadstoff- und gentechnikfreie Materialien.
Was ist möglich bei Verpackungen?
Unser Verpackungseinkäufer Stefan beschäftigt sich täglich mit den verfügbaren Materialien und ist eng am Markt um neue Bio-Verpackungen für Lebensmittel zu finden. Er erklärt, was aktuell möglich ist und was noch nicht geht.